Herren von Weinsberg
Herren         von             Weinsberg
Herr von Weinsberg

Eine schwäbische Adelsfamilie

Die Herren von Weinsberg waren  Reichsministeriale die durch  König  Konrad III. nach der weltberühmten Weiber-treubegebenheit, im Dezember des Jahres 1140 und der Niederlage von Welf VI.  auf  der Burg Winsperc eingesetzt wurden.  Sie kamen aus einem Geschlecht, welches aus Lindach bei Gmünd  ( heute Schwäbisch Gmünd) kam und gehörten dem Uradel an. Dies bedeutete, dass sie lediglich dem Kaiser oder König Rechenschaft schuldig waren und auch nur diese sie richten durften.  Mit den Jahren kamen die Herren in den Rang von Edelfreien und waren so dem Grafengeschlecht gleichgestellt. Was auch erklärt, dass sie in manchen Schriftstücken, als Grafen von Weinsberg bezeichnet wurden. Über 300 Jahre bestimmten sie die Geschichte von Weinsberg mit und waren entscheidend an der deutschen Geschichte des  Mittelalters beteiligt. Die Ländereien und Besitzungen der Herren von Weinsberg, waren zeitweise bedeutend größer und zahlreicher, als die der Württemberger und hätten sie es geschafft, diese Gebiete zu einem großen Land zusammen zu fügen, würde man heute vielleicht nicht von Baden – Württemberg  sprechen, sondern von:

 

 

                                                                Baden-Weinsberg !

 

Der Stammvater der Familie war Dieport von Lindach. Er war seit 1138 der Kämmerer von Konrad III.

Er wurde wahrscheinlich auf dem Hoftag zu Speyer? mit diesem Amt betraut. Als Reichsministerialer hatte er diverse Aufgaben. Das Wort "ministerialis" ist schon seit der späten Karolingerzeit belegbar, noch im Sinne von "ein Dienender", doch hoben sich diese in den Urkunden bereits deutlich als „servientes" und „servitores" von den „servi", der Masse der Leibeigenen auf Königsgut, ab. Die Ministerialität entstand also vor allem durch Erhebung von Unfreien. Ab der Mitte des 11. Jhr. wird jedoch ein Bedeutungswandel erkennbar: das Wort „ministerialis" entwickelt sich zum Synonym für „miles", Ritter. Der Begriff kennzeichnet eine bestimmte Vorrangstellung, einen Dienst als Reiterkrieger und eine ausreichende Ausstattung mit Besitz, als Eigen oder Lehen, um die damit verbundenen Verpflichtungen erfüllen zu können. So bot sich denn, in der späten Salierzeit, diese bereits zu Besitz und Ansehen durch den Dienst am Königshof und in der Verwaltung emporgestiegene Schicht zur Lösung dringender Aufgaben an. Ein Problem, das im deutschen Mittelalter im Gegensatz zu Frankreich und England nicht gelöst wurde, war die "Verstaatlichung" des Reichs, d.h. die Umwandlung der rein persönlichen Bindungen der Großen in ein Reichsterritorium mit Reichsuntertanen, des Personenverbandstaats in einen Flächenstaat. Die Wege gingen über die Staatskirche der ottonischen Zeit und später über die Hausmachtpolitik. Gelungen ist diese Umwandlung unter ganz anderen Bedingungen nur in Friedrichs ll. Beamtenstaat in Süditalien. Der Staufer Friedrich I. „Barbarossa" legitimierte nun den faktisch schon längst geschehenen Aufstieg dieses „Standes" von ehrgeizigen und besitzhungrigen, aber tatkräftigen Königs- und Hausgutsdienstmannen, die sich, wie es zunächst schien, als Beamte verwenden ließen, zu jeder Unternehmung ohne Bedingung bereit, weil ihre Interessen mit denen des Königs gleich liefen, absetzbar und mit Dienstlehen entlohnt, die zunächst von echtem Lehen geschieden waren" [ nach Bosl 1941 ]. Doch blieb dies nicht von langer Dauer. Nach "Barbarossas" und seines Sohnes Tod und der Krise des Königtums durch das Fehlen eines Thronerben folgte im deutschen Raum unter Friedrich II. keine Restaurierung der Zentralgewalt, sondern der beginnende Ausverkauf königlicher Rechte an Kirche und Hochadel. Der Begriff der Ministerialen verschwand aus den Urkunden, sie waren unterdessen zu einer eigenen Schicht des niederen Adels emporgewachsen, soweit sie nicht zum Reichsfürstenstand emporsteigen konnten, wie etwa die von Pappenheim.

 

Dieport hatte vermutlich zwei Söhne:

 

Engelhard

war der älteste Sohn von Dieport. 1150 erscheint er erstmals in einer Urkunde Herzog Heinrich für das Kloster Lorch. War mit Herzog Friedrich von Schwaben in der Lombardei und hat dort unter Kaiser Friedrich I. "Barbarossa" gekämpft.

 

Thietpret war vermutlich 2. Sohn von Dieport. Wie im Mittelalter üblich, wurde der erstgeborene Nachfolger des Vaters. Der zweitgeborene, trat damals oft dem Klerus bei. Er war Canoniker in Öhringen. ( heute nennt man Kanoniker, Kanonikus, Chorherr, Domherr, Domkapitular, Stiftsherr) das Mitglied eines Kapitels. Ein Kapitular ist nach katholischem Kirchenrecht ein Priester, dem allein oder in Gemeinschaft mit anderen Priestern, dem Kapitel, die Aufgabe übertragen ist, an einer Kathedralkirche Gottesdienste zu halten und alle ihm vom Bischof über-tragenen Aufgaben zu erfüllen.

 

Engelhard hatte einen Sohn:

 

Engelhard II. *1166 – +1212. Verheiratet war er mit Jutta von Urslingen. 1219 Urkundlich erwähnt (wikipedia: Stammliste der Herzöge von Spoleto). War 1186 als Begleiter mit König Heinrich VI. in Italien. Hierbei wird er in Schriften "Hohenstaufischer Hausministeriale" genannt. 1193 unterzeichnet er mit seinen beiden Söhnen Engelhard III. und Konrad I. senior eine Urkunde in der Kaiser Heinrich VI. dem Kloster Lorsch seine Stiftung und Freiheiten bestätigt. Ab dem Jahre 1200 ist er unter den freien Herren zu finden (Edelfreien). Er hat 1212 Gerichtstag zu Neckarsulm abgehalten. Im selben Jahr lässt er wissen, als er mit Kaiser Friedrich I. "Barbarossa" in Italien weilte (1186), habe ihn, auf Fürbitten Herzogs Friedrich von Schwaben, Kraft von Schweinsberg mit Zehnten in Haltenberg und Herfeld und einer Manse in Bieningen belehnt.

 

Engelhard II. hatte selbst drei Söhne:

 

Konrad I. senior, verheiratet N.N. , Urkundlich erwähnt *1215 –+ 1235. 1220 verpfändet Graf Ludwig von Dürn seine halbe Stadt Buchen (im Odenwald) für 600 Pfund Heller. Wird des Öfteren in Urkunden König Heinrich (VII.) aufgeführt. War Reichsministeriale. Da er 1235 auf einem Turnier in Würzburg war und kurz darauf verstarb, kann angenommen werden, dass er dort verletzt wurde und an den Folgen seiner Verwundung gestorben ist. Er war sehr reich, was für einen erfolgreichen Turnierritter keine Seltenheit war.

 

Engelhard III. , *1215 – +1252. Verheiratet mit Luitgard von (von Schüpf) Limpurg, (heute Landkreis Schwäb. Hall), geb. 1224-1263. Stifterin des Klosters Lichtenstern nach Engelhards Tod, wo sie auch bis zu ihrem Tod blieb. Erste Äbtissin dieses Klosters war ihre Schwester Burksindis. Urkundlich erwähnt 1193-1242. Schwiegervater/-mutter waren Walter Schenk (von Schüpf) von Limpurg und Irmentrude von Bolanden. Ließ vermutlich die Burg Schuerberg in Neckarsulm zwischen 1230 - 1250 erbauen. Erste Urkundliche Erwähnung der Burg 5. November 1264.

 

Konrad II. junior, war Archidiakon in Würzburg (Archidiakon bezeichnet den ersten Diakon, bischöflicher Stellvertreter in der Kirche des Mittelalters). Wird in einer Schenkungsurkunde an das Kloster Schöntal 1219 ausdrücklich als Sohn der Jutta bezeichnet.

 

Konrad, er war Mönch in Herrenalb. Urkundlich erwähnt 1257 und 1272

 

Engelhard III. hatte insgesamt drei Kinder:

 

Engelhard IV. genannt "der Rote", verheiratet mit Agnes Gräfin von Löwenstein. Schwiegersohn von Graf Gottfried von Löwenstein. Erstmals urkundlich erwähnt 1253. *1248 vermutlich. Verkaufte 1296 beträchtliche Grund- und Rechtsanteile von Nussloch ( bei Heidelberg) an die Pfalz. 1269 soll er laut einem Landbuch von 1609 der Stadt Weinsberg das Dominikanerkloster gestiftet haben.

 

Konrad II., geb. 1251- +1284. Verheiratet in erster Ehe mit Irmengard von Münzenberg. Geboren 1252 - +1275. Tochter von Ulrich II. von Münzenberg und Heilwigis von Tübingen.

In 2. Ehe mit Mechthild v. Löwenstein. Sie selbst Urkundlich erwähnt 1262

 

Hedwig, + 1255. Verheiratet mit Graf Ulrich von Münzenberg

 

Engelhard der IV. " der Rote" hatte vier Kinder:

 

Matilde, war Nonne in Gnadental, urkundl. 1266.

 

Adelhaid, sie war verheiratet mit einem Albrecht von Ebersberg. Urkundlich erwähnt 1269.

 

Konrad III. Senior. Verheiratet mit Elisabeth von Katzenellenbogen. Urkundl. erwähnt ab 1279. 1312 Kurfürst

Heinrich von Köln löst von Konrad von Weinsberg eine auf dem Zoll zu Andernach ruhende Gülte mit 400 Pfund Heller ab (aus einer Urkunde 2. Juni 1308). König Adolferteilt an Konrad von Weinsberg alle gehabten Privilegien, Schenkungen, Lehen und Begnadigungen. Befreiung von fremden Gerichten. Für eine Schuld von 15.000 Pfund Heller werden ihm jährlich 1.500 Pfund aus den Reichssteuern und Erträgen der Reichsstädte Heilbronn, Wimpfen, Mosbach und Sinsheim verpfändet bis zur Begleichung der Schuld (Urkunde 18. Januar 1298 Oppenheim).1305 sind vier Priester auf Burg Weinsberg verzeichnet.(OAB Neckarsulm 93, 136-148)

Agnes von Brauneck vergleicht sich mit Konrad III. senior über ihre Morgengabe (Helmbund, Neuenstadt und alle Zugehörungen) Urkunde vom 5. Mai 1325.

 

Konrad IV. junior *1269- +20.08.1328. Kaiserlicher Landvogt in Niederschwaben. Urkundl. erstmals erwähnt 1270.

Verheiratet in 1. Ehe mit Luitgard von Neuffen ,die letzte Neuffener Erbin *1260 - + 25.11.1309

2. Ehe mit Agnes von Hohenlohe-Brauneck *1291- +23. Mai 1350. Durch Abtretung des halben Anteils an der Burg Neuffen ging 1284, nachdem der andere Teil bereits in Händen Konrads IV. von Weinsberg war, der die letzte Neuffener Erbin Luitgard geheiratet hatte, die ganze Herrschaft von Bertold IV. (+ 1292), dem Sohn Heinrichs II. (+ 1275) und Bruder Luitgards, an die Herren von Weinsberg über. 1301 verkaufte Konrad die Burg Hohenneuffen an den Grafen Eberhard I. den Erlauchten von Württemberg. In einer Urkunde von 1303 wird berichtet, dass die beiden Herren Konrad und Engelhard von Weinsberg (Konrad IV.junior u. Engelhard V.) ihre Menschen, Güter und Rechte in dem Dorf "Ruchemberg" (in einer zweiten Ausfertigung der Urkunde heißt es Ruhenberg", gemeint ist das heutige Rauenberg nahe Wiesloch bei Heidelberg) an den König Albrecht verkauft haben. Am 27.11.1308 war Konrad IV. Junior bei der Königswahl Heinrich VII. von Luxemburg dabei. Die Wahl fand in Frankfurt am Main statt. Er wird 1277 als Gemahl der Luitgard von Neuffen genannt und kam durch diese Heirat in den Besitz der Herrschaften Neuffen und Winnenden, die jedoch bald, jene noch durch ihn selbst, an die Grafen von Württemberg verkauft wurden. 1310 ist er in zweiter Ehe mit Agnes von Hohenlohe-Brauneck vermählt, die ihn überlebte. Er tritt mit seinem älteren Bruder Konrad III. Senior, 1287 bei König Rudolf, 1293 bei König Adolf auf; es ist jedoch nicht immer möglich, ihn in der Überlieferung von diesem Bruder, der jedenfalls 1304 gestorben erscheint, aus-einander zu halten. In enge Beziehungen trat er zu König Albrecht. So machte er im Spätsommer 1304 den Feldzug Albrechts gegen König Wenzel II. von Böhmen mit. Am 27. April 1307 wurde er mit Andern zur Aufrechthaltung des vom König zu Speyer gestifteten Landfriedens berufen. Anfangs des Jahres 1308 wird er als Landvogt genannt; sein Bezirk war wohl zunächst die untere Landvogtei in Niederschwaben, später auch die obere. Eine große Bedeutung in Schwaben erlangte Konrad IV. Junior unter Heinrich VII. bei dessen Wahl im November 1308 er schon zu Frankfurt anwesend war. Im September 1310 wurde ihm im Reichskrieg gegen den Grafen Eberhard von Württemberg der Oberbefehl übertragen. Konrad IV. Junior unterwarf rasch fast die ganze Grafschaft; im besonderen wird er genannt bei der Belagerung der Burg Wirtemberg vom 5. Mai bis 23. Juli 1311 und den dabei vorgefallenen Gefechten und bei der Belagerung des Asperg, ferner bei der Unterwerfung von Markgröningen und Backnang im Jahr 1312, und bei der Niederwerfung des mit Graf Eberhard verbündeten Grafen Konrad von Oettingen. Seine Dienste wurden im März 1312 vom König reich belohnt; die eroberte zum Reich gezogene Grafschaft Wirtemberg wurde durch ihn, beziehungsweise den deutschen Reichsverweser, König Johann von Böhmen, verwaltet, bis Eberhard 1315 sein Land wieder gewann. Im "Thronstreit" der Könige Ludwig von Bayern und Friedrich von Österreich, hielt es Konrad IV. Junior zuerst mit Ludwig und stand im September 1316 in dessen Heer vor Esslingen, aber im September 1320 trat er zu König Friedrich über, dem er mit 80 Helmen (80 Mann) gegen Ludwig zu dienen gelobte. Er wird noch 1323 genannt; im Jahr 1325 erscheint er als gestorben. Hinterlassen hat er mehrere Söhne und Töchter. ( Ch. F. von Stälin, Wirtembergische Geschichte III.-P. F. Stälin, Geschichte Württembergs I, 475 ff. K. Weller)

Die wählenden Kurfürsten wurden aus drei kirchlichen und vier weltlichen Kurfürsten gebildet.

 

Die Sieben Kurfürsten zu dieser Zeit:

 

Erzbischof von Köln,

Heinrich II. von Virneburg

 

Erzbischof von Mainz,

Peter von Aspelt

 

Erzbischof von Trier,

Balduin von Luxemburg, (Bruder des Königs)

 

Pfalzgraf bei Rhein,

Rudolf I. (der Stammler)

 

Herzog von Sachsen,

Rudolf I. von Sachsen

 

Markgraf von Brandenburg,

Waldemar von Brandenburg

 

König von Böhmen,

Heinrich von Kärnten

 

Im September 1310 wird er Heerführer im Krieg Königs Heinrich VII. gegen den Grafen Eberhard von Württem-berg. Mit Unterbrechungen dauerte diese Fehde fast zwei Jahre bei der Eberhard. Fast alle seine Besitztümer verlustig ging. 1318 erhält Konrad IV. Junior von seinem Bruder Konrad III. Senior die Burg Scheuerberg und die Stadt Sulm (Neckarsulm) mit allem Zugehör, als Ersatz für die Burg und Stadt Widdern. 1331 verpfändet Konrad IV. die Stadt Sulm mit umliegenden Ortschaften an das Erzstift Mainz.

 

Konrad II., hatte einen Sohn:

 

Engelhard V., *1268 - +1322. Verheiratet mit Richza Tochter Krafts von Hohenlohe. Nach Engelhards Tod 20.01.1322 heiratet sie Poppo von Henneberg. Erstmals urkundl. erwähnt 1265. Sie hatten einen Sohn Konrad, dieser war Canonicus. Urkundlich erwähnt von 1316-1326

 

Konrad III. senior, konnte vier Kinder sein Eigen nennen:

 

Konrad V. der "Einäugige". er war verheiratet mit Luidgarde von Erbach. Urkundlich erwähnt 1300-1328. Adelheid von Hanau (erwähnt ab 1306; +vor 1325) war eine Tochter von Ulrich von Hanau (*1255/60 - + 1305/06) und der GräfinElisabeth von Rieneck-Rothenfels(ca. *1260- +um 1300). Adelheid heiratet vor 1315 Konrad V. von Weinsberg *vor 1301- +1328, bestattet in Lichtenstern. Aus dieser Ehe gingen zwei Mädchen hervor:

 

Else, sie heiratete am 21. März 1334 Hartmut von Kronberg(+ 24. September 1372)

 

Lukard, Nonne im Kloster Patershausen.

 

Engelhard VI. Verheiratet mit Hedwig von Falkenstein (Henneberg)1307 erstmals erwähnt 1345. War einer der größten Güterhändler seiner Zeit. Die Weinsberger haben von 1212-1335 die Stadt Sulme (Neckarsulm) unter weltlicher Verwaltung. In der Zeit von 1230-1250 erbauen sie die Burg Scheuerberg. Er verkauft 1335 die Stadt Sulm, Erlenbach; Binswangen, Eisesheim, Oedheim, Kocherthürn und Lautenbach, den halben Teil von Gellmersbach und der Lösung auf Neidenau, dazu den Wildbann halb, der zu Weinsberg und Scheuerberg von Alters gehört hat an das Erzstift Mainz und erhält 22.000 Pfund Heller dafür. Unter den Zeugen ist Herr Heinrich, der Kaplan vom Scheuerberg.

 

Mechthild (Machthild), 1311-1329/32 Geb.1326. Verheiratet mit Graf von Hohenlohe-Brauneck-Haltenbergstetten v.1300 +[1329,1332]

 

Margaretha, gestorben als Nonne, urkundlich erwähnt 1353

 

Konrad V. hatte einen Sohn:

 

Wild Engelhard, vor 1328 gestorben. Verheiratet mit Richza von Hohenlohe-Weikersheim einer Tochter des Krafts von Hohenlohe. Nach dessen Tode heiratete sie Poppo IX. von Henneberg in Hartenberg. Sie starb 1337und wurde im Kloster Vessra beigesetzt! (liegt zwischen Bamberg und Erfurt).

 

Konrad IV. junior. Hatte insgesamt sechs Kinder:

 

Adelhaid,verheiratet mit Philipp Graf von Löwenstein. Erwähnt 1310. Luitgard Gräfin von Löwenstein übergibt an die hinterlassene Gemahlin ihres Sohnes Graf Philipp, Adelheid von Weinsberg, die Burg Wolfselden als Morgengabe mit allen Rechten; ausgenommen Bihingen; Bodebur und alles, was die Herren von Murrhardt dort haben; der Kirchsatz von Aspach; die Mannlehen und die Vischentz zu Burgstall; der Zoll zu Swabesprugge; Verpflichtung, in den nächsten zwei Jahren 20 Pfund Heller an der Kapelle zu Wolfselden zu verbauen.
Pgt. Siegel der Luitgard Gräfin von Löwenstein; Markgraf Friedrich von Baden (ausgerissen); Ulrich von Rehperg; Andreas von Braunecke; Friedrich von Höhenriet. (Die anhäng. Siegel sind in der Reihenfolge: Löwenstein; Brauneck; Rechberg; Höhenriet). 

 

Konrad VI. Verheiratet mit Luitgard von Breuberg. Erwähnt 1301. + 1328

 

Engelhard VII. *1323 - +20.12.1391. Verheiratet mit Hedwig Schenk(in) von Erbach. Nahm an der Kaiserkrönung von Ludwig am 17.01.1328 in Rom als Zeuge teil! 1321 versetzt er seinen Anteil an der Burg Neipperg dem Grafen Eberhard von Württemberg, Schwager des Markgrafen von Baden. Am 27.08.1340 tritt Eberhard in die Dienste des Erzstiftes Mainz für jährlich 600 Pfund Heller. Er vergab 1341 das Dorf Neckargartach als Lehen an Heilbronn. Am 4. Januar 1348 verleiht König Karl an Engelhard VII. 300 Pfund Haller Gült auf die Judensteuer in der niederen Landvogtei Schwaben. 2. Juli 1346 Rudolf Graf von Wertheim, Konrad, Schenk von Erbach, Konrad von Byckenbach vertragen sich mit Engelhard VII. und Konrad VII. seines Bruders Sohn über Streitigkeiten auf dem Schurberg (Scheuerberg), den sie vom Bischof von Mainz erkauft haben, über den Kirchsatz zu Sulzbach (Sülzbach), der Feste Weinsberg, Burg Stein, Crebbesbach (Kressbach), die Mühle zu Durne (Kochertürn), den Wald bei Eberstadt, zu Klingen, Buchhorn, Neuenstadt am Kocher, Gochsheim (Gochsen), Brettach, Sulzbach (Sülzbach), Sigeningen ( Siglingen), (HZA Neuenstein I 7) 28.September 1355 Engelhard VII. von Weinsberg bekennt, dass er in Einverständnis mit seinen Verwandten eine ewige Messe in die Pfarrkirche zu Ehren des hl. Kreuzes, St, Andreas, des Zwölfboten, gestiftet zu haben. Zur Abhaltung der Messe stiftet er eine Pfründe auf einem Hof und einer Hofreit zu Sülzbach genannt >des Helbundes hof< (Helmbund), weitere Gülten >das kargen Lehen zu Sülzbach<, Gülten zu Grannshain (Grantschen), weiter Güter zu Eberstadt, Hölzern und Lienach (Lennach).(Kopie in HZA F 13).

1357 Pfaff Johann Dossenheim, Pfründner im Spital zu Weinsberg, bekennt, dass er mit Genehmigung Engelhards VII. von Weinsberg seine Pfründe an Hans Stirbe, Bürger zu Weinsberg, ebenso sein Haus und Hofreit, das zwischen Heinz Busch und Heinz Knorf gelegen ist (vertauscht habe). (HZA L 49). 18.März 1380 Frankfurt. König Wenzel bestätigt dem edlen Engelhard VII. von Weinsberg seine Lehen, die bestehen aus der Burg und dem Kirchensatz zu Weinsberg, dem Geleit und Zoll zu Weinsberg >in dem Tal<, dem Geleit und Zoll >zu der Neuenstat<, dem Zoll und Geleit > uff die wilden Strazze bey dem kebspacherbühl<, 300 Pfund jährlicher Gült von der Reichsjudensteuer in Schwaben, dem Wildbann, der Vogtei über den Frauenhof von Gnadental in Steinsfeld, der Vogtei von Bullenkeim (Billigheim) zu Elzne (an der Elz), der Vogtei über das Herrengut von Lorch > zu Dhannelt (Dahenfeld) gelegen.(HZA A 9)

 

Engelhard-Konrad, unverheiratet, gestorben 1336. Urkundl. Erwähnt ab 1314.

 

Engelhard, Canonikus in Würzburg 1336

 

Mechthilde, verheiratet mit Graf Heinrich von Rechberg und Huchlingender am 12. März 1359 ihr als Heimsteuer einen Hof zu Sulzbach im Sulmtal und die dazu gehörigen Weingärten, seine Weinberge zu Weinsberg, sein Eigentum zu Esslingen, zu Merkingen, zu Vellbach, den Mayerhof zu Lauben mit dem dortigen Burgstall, die Vischentz an der Lyn und 1.200 Pfund guter Haller überschreibt.

 

Engelhard VI. ,hatte sechs Kinder:

 

Engelhard VIII. *1359- +01.10.1417. Verheiratet mit Anna von Leiningen, *1365- +22. Febr. 1412/13. Tochter von Graf Emich VI. von Leiningen und Prinzessin Luitgard von Falkenstein Bolanden. Er war Österreichischer Landvogt in Schwaben, Breisgau und Elsaß 1393 – 1397. ab 1407 auch kaiserlicher Hofrichter und von 1393 bis 1396 Landvogt aller österreichischen Vorlande am 14. April 1411 von Kaiser Sigismund das Amt eines Unterkammermeisters ( Erbkämmerer), welches bis zum Erlöschen der Familie bei dem Geschlecht blieb. 1371 verkaufte Engelhard zusammen mit seinem Schwiegervater folgende Burgen und Dörfer im Elsaß: Rielfels, Diefenbach, Nieder- Ingolzau und Überlingen an den Deutschordenskommentur Siegfried von Venningen. Am 27.10.1372 belehnt Kaiser Karl IV.Engelhard VIII. mit 300 Pfund Heller Judensteuer in der Landvogtei Schwaben. Hatte zwischen 1375 und 1391 ein Burglehen auf der Marienburg in Würzburg inne (Historischer Verein HN). Am 28.Januar 1375 ließ Engelhard von Weinsberg, die von dem Kleriker und kaiserlichen Schreiber Heinrich genannt Hehenriet gemachten Aussagen mehrerer Zeugen bezüglich der Herrschaftsrechte in der Stadt protokollieren. Ein zweites Verhör anderer Zeugen fand am 21. Februar des Jahres ebenfalls auf Betreiben Engelhards vor dem selben Notar statt. Aus den Aussagen kristallisiert sich übereinstimmend heraus, dass Stadt und Burg Weinsberg ursprünglich nicht durch Mauer und Graben getrennt, sondern vielmehr mittels zweier Schenkelmauern mit einander verbunden waren. In dem dazwischen liegenden, den Burgberg hin ansteigenden Gelände standen die Häuser der Priester, der Ministerialen und der Leibeigenen der Herren von Weinsberg. Weiter erzählen die Quellen von der Vernichtung dieses Stadtviertels durch die Weinsberger Bürgerschaft. Diese nutzte die Abwesendheit von zwei der drei Burgherren, nämlich die von Conrad dem Älteren und seinem Sohn Conrad mit dem einen Auge, um gegen den Widerstand des dritten, noch Anwesenden Herrn Engelhard von Weinsberg zwischen Burg und Stadt einen Graben auszuheben und eine Mauer zu errichten. Die Häuser die zwischen Burg und Stadt standen wurden von den Bürgern verbrannt. Der Zeitpunkt dieses Vorfalles liegt vermutlich vor dem Vertrag zwischen Conrad dem Älteren und der Stadt Weinsberg 1312 in dem erstmals von einer Befestigung zwischen Stadt und der Burg die Rede ist. Das Grab seiner Frau ist in Neuenstadt am Kocher. Er liegt in der Dominikaner Kirche in Bad Wimpfen begraben. Er lebte als einer der letzten noch auf der Burg. War einer der größten Güterhändler seiner Zeit

 

Konrad, (II.). * um 1340 - †+19.10. 1396. War zuvor Burgvogt auf Burg Guttenberg. 1370 in das Mainzer Domkapitel aufgenommen. Konrad war zuerst Domherr und Scholaster des Mainzer Domkapitels, als er am 27. Februar 1390 von den Mainzer Domherren zum Erzbischof von Mainz gewählt wurde. Am 07. 09. 1391 wurde Konrad von König Wenzel in Böhmen als Kurfürst anerkannt. Am 24.09.1391 empfing er in Bamberg die Bischofsweihe und schwor, Papst Bonifatius IX. gehorsam zu sein. Am 31. Januar 1380 verkauft Graf Albrecht von Löwensteindas Schloss Gleichen für 800 Pfund an Konrad Domherr zu Mainz. 1393 ließ eine Kapelle unterhalb der Burg Guttenberg errichten. Sein Grabmal befindet sich im Mainzer Dom.

 

Konrad, Canonicus in Würzburg und anschließend Mönch im Kloster Schöntal1388

 

Uta verheiratet mit Konrad von Rechberg

 

Agnes, *1359 - +1403 oder 1405. Verheiratet mit Haupto I. von Pappenheim. Ihr Schwiegervater Heinrich, Marschall von Pappenheim verschreibt ihr als Morgengabe 600 Gulden und auf ihre Heimsteuer von 1000 Gulden die Burg Pappenheim.

 

N.N. Verheiratet mit Graf von Eberstein 1361

 

Konrad VI.hatte drei Kinder:

 

Luitgard, urkundlich 1328 erwähnt

 

Elisabeth, urkundlich 1328 erwähnt

 

Engelhard VII. hatte drei Kinder:

 

Engelhard-Konrad II., urkundlich erwähnt 1367

 

Konrad VIII. urkundlich erwähnt 1367

 

Ida, verheiratet mit Konrad II. Schenk von Limpurg

 

Engelhard VIII., hatte zehn Kinder:

 

Elisabeth, verheiratet mit Landgraf Johann von Leuchtenberg. Dieser bekennt in einer Urkunde vom 21. April 1400 ausgestellt in Pleystein, dass zur Abzahlung der Heimsteuer und Morgengabe an seine Gemahlin, ihr die ihm vom Burggrafen von Nürnberg verpfändete Stadt Crailsheim verschrieben wird, ebenso Zugehörungen auf der Burg Guttenberg, die von ihrem Vater herrühren.

 

Konrad IX., *1370 – +1448. Seit 1403 verheiratet in 1. Ehe mit Anna von Hohenlohe Witwe Gottfrieds ( Konrad?) von Hohenlohe-Brauneck + 1.6.34.

2. Ehe mit Anna von Henneberg ab 1434. *26.1.1421- +3.3.1455

Konrad, der IX. dieses Namens in der Stammlinie der Weinsberger, wurde als zweites Kind und erster Sohn von Engelhard VIII. von Weinsberg und dessen Frau Anna von Leiningen († 1413) geboren. Über seine Mutter war Konrad mit den Luxemburgern verschwägert, die mehrere deutsche Könige und Kaiser gestellt hatten. Protektor des Basler- Konzils. Hierzu ernannt von Albrecht II. 1439. Gönner von Michael von Beheim geboren in Sulzbach bei Weinsberg. Von 1434-1448 war Konrad IX. Reichsmünzmeister unter Kaiser Sigismund. Er ließ in den Reichsmünzstätten Frankfurt, Nördlingen und Basel Goldgulden mit seinem eigenen Wappen schlagen. War einer der größten Güterhändler seiner Zeit. Anno 1398 ging die Dorfherrschaft von Tauberrettersheim von den Herren von Hohenlohe an die Herren von Weinsberg über.1399 verkauften Konrad IX. und seine Frau die Hälfte ihrer Besitzungen an Aub für...? an den Truchsess von Baldersheim. Er hatte von seiner 1. Gemahlin Anna die Herrschaft Reichelsberg mit Baldersheim, Bieberehren, Burgerroth und Buch übernommen und war 1401 erstmals von dem Lehnsherrn, dem Bischof zu Würzburg damit belehnt worden. 1411 bei der Kaiserwahl von Sigismund in Frankfurt persönlich anwesend. 1411 Ernennung mit seinem Vater zum Reichserbkämmerer. Am 22.Juli 1415 (Urkunde zu Basel) übergibt Kaiser Sigmund an Konrad den IX. als Entschädigung für erlittenen Schaden im Kriege gegen Herzog Friedrich von Österreich 1.114 Gulden rheinischer Währung. Dafür erhält Konrad von Weinsberg den Schindershof bei Baden im Ergaw (=Aargau, Schweiz) mit Hofreut, Häuser, Zinsen, Gülten, Renten, Nutzen und allen Zugehörungen. König Sigmund verleiht ihm den Genuss des Schlagsatzes an den goldenen und silbernen Münzen zu Frankfurt, doch unter Berücksichtigung der der Peter Gatz bereits übergebenen Verschreibung (Urkunde vom 30. März 1425). 1417 belehnt Kaiser Sigmund Konrad IX. mit der unter der Burg gelegenen Stadt.

1. September 1424. Bruder Heinrich, Abt und Konvent des Klosters Schöntal bestätigen, dass Konrad von Weinsberg und seine Frau Anna ihnen 160 Gulden übergeben haben. Von dieser Summe sollen sie 6 Gulden und vier Malter ewige Gült kaufen und damit dem Konvent in den Fasten Fische und Speise geben. Den Stiftern wird ein Jahrtag gestiftet, der für Konrad IX. und Anna von Weinsberg und für ihre Vorfahren gehalten werden soll.  Sollte das Kloster diesen Jahrtag nicht halten, so solle diese Gült dem Spital in der Stadt Weinsberg übergeben werden. ( HZA F 44)

1431 wird er zum Reichsmünzmeister ernannt und mit den Reichsmünzstätten Frankfurt, Nördlingen und Basel belehnt. Dort ließ er Goldgulden mit eigenem Wappen schlagen.

1442 begleitet er noch König Friedrich nach Frankfurt und zur Kaiserkrönung nach Aachen.

Von den Päpsten erhielt er mehrfach Indulgenzbriefe z.B. für seine Teilnahme am Kriege gegen die Hussiten. Konrads Onkel, ebenfalls mit Namen Konrad und Bruder seines Vaters Engelhard, war zunächst Domherr zu Mainz und als Konrad (II.) von Weinsberg, dann von 1390 bis 1396 Mainzer Erzbischof. Er gilt als Ziehvater des jungen Konrad, der einige Jahre in der Umgebung seines Onkels verbrachte, ihn auf Reisen und Fehden begleitete und von ihm mit den Machthabern und politischen Gebräuchen vertraut gemacht wurde.

Zwischen August 1396 und Februar 1397 heiratete Konrad eine Verwandte, die ungefähr gleichaltrige, aber bereits verwitwete Anna von Hohenlohe-Brauneck, geborene von Hohenlohe-Weikersheim. Den infolge der Verwandt-schaft nötigen kirchlichen Dispenz erteilte im Jahr 1400 Bischof Erhart von Worms. Anna war Erbin der Linie Hohenlohe-Brauneck, die ohne männliche Nachkommen war. Durch sie erwarb Konrad die Verwaltung und Nutznießung des hohenlohe-brauneckischen Besitzes rund um Creglingen und Weikersheim, unter anderem der Burg Brauneck, und weiterer Besitztümer bis nach Rinderfeld und Königshofen. Vom Bistum Würzburg erhielt er 1401 die in der Creglinger Gegend liegende Reichelsburg samt zugehörigen Dörfern als Lehen, die zuvor schon an die Hohenlohe-Brauneck entlehnt gewesen war. Annas Bruder Georg von Hohenlohe war Bischof in Passau und später Kanzler von Kaiser Sigismund; bis zu seinem Tod 1423 förderte er Konrad und seine Familie nach Kräften. Die Ehe mit Anna scheint glücklich gewesen zu sein; sie hatten eine Tochter namens Elisabeth, die spätere Ehefrau des Herzogs Erich von Sachsen-Lauenburg. Das Verhältnis Konrads zu seinem Vater muss gut gewesen sein. Schon 1404 übergab Engelhard seine Besitztümer seinem Sohn und erhielt im Gegenzug bis zu seinem Tode 1415 eine Leibrente. Seine Schulden, die Konrad ebenfalls übernehmen musste, betrugen 19.055 Gulden und überstiegen damit, wenn man spätere Verkaufs- und Pfandunterlagen als Maßstab nimmt, den Wert der Güter beträchtlich. Zu den Gütern gehörten neben der Stammburg, der Burg Weinsberg, auch die Burg Guttenberg im Neckatal sowie Burgen im Gebiet zwischen Kocher und Ohrn in Neuenstadt, Stein und Gochsen, jeweils mit zugehörigen Orten. In der unterhalb seiner Stammburg gelegenen Stadt Weinsberg hatte Konrad zwar ebenfalls bedeutende Rechte, aber mit der nach der Reichsunmittelbarkeit strebenden Weinsberger Bürgerschaft auch beständige Widersacher. Konrad IX. hatte Talent und Neigung für Finanz- und Verwaltungsangelegenheiten gezeigt. 1407 erlangten Vater und Sohn das erbliche Amt des Reichserb(unter)kämmerers, der in Vertretung des nur noch nominell zuständigen Reicherbkämmerers (des Kurfürsten von Brandenburg) für die Finanzen des Reiches zuständig war. Nach dem Tode seines Vaters 1415 führte Konrad das Amt alleine fort. Mit dem Amt waren die Lehen von Falkenstein, Münzenberg und Königstein verbunden, um die Engelhard und Konrad aber jahrelang mit den Erben des vorigen Erbunterkämmerers aus dem Hause Falkenstein prozessieren mussten. Als einer der höchsten Beamten der Reichsfinanzverwaltung und naher Vertrauter im Gefolge des Königs bzw. Kaisers organisierte Konrad das Reichssteuerwesen. 1411 war er bei der Königskrönung Sigismunds in Frankfurt anwesend, 1414 begleitete er ihn auf seiner Huldigungsreise durch das Reich. Zu Konrads Aufgaben zählte außerdem die Besetzung des Kammergerichts (wofür er einen Anteil von dessen Einnahmen erhielt), die jahrelangen (1410–1433) Vermittlungen zwischen dem Deutschen Orden und dem König von Polen nach der Schlacht bei Tannenberg sowie die Durchführung eines Rechtsstreits zwischen dem Kaiser und den Hansestädten 1419. Er lud 1424 im Auftrag Kaisers Sigismund Bürgermeister und Räte der Stadt Antwerpen nach Wien vor. 1425/26 verhandelte er gleichzeitig mit König Erik von Dänemark und bereitete den Krieg gegen die Hussiten vor. Viele weitere Aufträge folgten. Seine Rechenhaftigkeit, sein Organisationstalent, seine Intelligenz und sein Verhandlungsgeschick waren ihm bei all diesen Aufgaben dienlich. Der ständige enge Kontakt mit dem Herrscher, den Reichsfürsten und dem Papst, den das Amt auf Reisen, bei Reichstagen und anderen Gelegenheiten mit sich brachte, machte Konrad im ganzen Reich bekannt und brachte ihm viele nützliche Bekanntschaften und Verbindungsmänner ein; er gilt als einer der zu seiner Zeit am besten informierten Männer im Reich. Die schwierige finanzielle Lage des Reiches und die zusätzlichen diplomatischen Aufgaben erforderten den Einsatz von Konrads ganzer Kraft und machten ständige Reisen nötig, die sich jedes Jahr zu tausenden von Kilometern aufaddierten, die er zu Pferd, mit Fuhrdiensten und zu Schiff absolvierte. Konrad war in den Niederlanden, in Dänemark, der Schweiz, Burgund, Böhmen, Polen, Ungarn, im Deutschordensland, bei den Hansestädten und wohl in jeder größeren Stadt dazwischen. Bis ins hohe Alter unternahm er strapaziöse Reisen. Die hohe Wertschätzung seines Dienstherrn drückte sich in der Aufnahme Konrads in die exklusive ritterliche Gesellschaft zum Drachen aus, die 1408 von König Sigismund und seiner Gemahlin gestiftet worden war und der zu Sigismunds Lebzeiten nur 24 Vollmitglieder angehörten (darunter Oswald von Wolkenstein).Konrads erste bedeutende Aufgabe als Kämmerer war ab dem Konzil von Konstanz 1415 die Organisation der Judensteuer, einer speziellen Vermögenssteuer für Juden, die für den König von außer-ordentlicher Bedeutung war, da er über sie als einzige Einnahme frei verfügen konnte. Überstiegen die Ausgaben und Verpflichtungen des Herrschers das Budget, mussten seine Gefolgsleute, allen voran der Kämmerer, für ihn eintreten. Konrad versuchte daher, schon allein zur Schonung seiner eigenen Finanzen die Judensteuer möglichst gewissenhaft einzuziehen, und zog zu dieser Aufgabe noch Vertraute heran: zunächst den Pfarrer Meinwart aus Baldersheim und den Ministerialen Seifried Greck aus Kochendorf, die mit königlichen Vollmachten ausgestattet wurden. 1418 folgten weitere Vertraute, denen jeweils auch ein Jude zur Seite gestellt wurde, der Einblick in die Vermögensverhältnisse seiner Glaubensgenossen hatte. Trotz Schwierigkeiten mit den Territorialherrschern, die seine Organisationsmaßnahmen in ihren Gebieten teilweise behinderten, konnte Konrad die Einnahmen aus der Judensteuer von anfangs 15.000 bis 20.000 Gulden auf 33.000 Gulden im Jahr 1433/34 steigern. Die Judensteuer bildete alsbald eine sichere Einnahmequelle für den König (später Kaiser), doch belasteten insbesondere die Durchführung der Konzile dessen Haushalt, so dass Konrad häufig in die Pflicht genommen wurde, wodurch seine eigenen Finanzen stark geschwächt wurden. Auf Konrad soll der Gedanke von Reichsmünzstätten zurückgehen, die das an die Kurfürsten vergebene Münzprivileg zurück zum König holen sollten. Er versprach sich, dass Reichsmünzen wegen ihres hohen Goldgehalts von der Bevölkerung bevorzugt werden würden. Neben der Stärkung des Reichsgedankens spielte hierbei eine Rolle, dass darin eine weitere Einnahmemöglichkeit für den König lag. Von 1423 bis 1428 und erneut ab 1432 wurde Konrad die Verwaltung der Reichsmünzstätten in Frankfurt, Nördlingen und Basel übertragen. Die von ihm ausgewählten Münzmeister waren tüchtig, vielleicht schon zu tüchtig, da der Vorwurf, die von ihnen geprägten Gulden hätten einen zu geringen Goldanteil, Konrad 1427 und 1432 in den Ruf eines Falschmünzers brachte. Konrad rechtfertigte sich, er komme seiner Aufsichtspflicht nach besten Kräften nach. Da die Schulden des Königs bei Konrad ständig stiegen (bis 1431 auf 5450 Gulden), erhielt Konrad 1425 Anspruch auf den Schlagsatz (Gewinn durch Münzprägung) in Frankfurt. Ab etwa 1426 fiel Konrad wegen einer fraglichen Urkundenfälschung vorübergehend beim König in Ungnade. 1431 kam es zur Aussöhnung, und Konrad erhielt den Schlagsatz von Basel, allerdings auch weitere Schuldverschreibungen des Königs. Konrad nutzte die ihm aufgetragene Münzverwaltung nicht zu eigenen Gunsten, sondern trieb ausschließlich den Reichsmünzgedanken voran, der jedoch 1432 auf dem Kurfürstentag in Mergentheim auf Ablehnung bei Kurfürsten und Bischöfen stieß.1434 wurden Konrads Befugnisse über die Judensteuer zur Einziehung des Goldenen Opferpfennigs der Juden im Elsass nochmals erweitert. Diese Befugnis ging jedoch bereits 1436 an die Kaisergattin Barbara über, so dass Konrad erst nach dem Tode Sigismunds von dessen Nachfolger Albrecht II. im Jahr 1438 wieder mit entsprechenden Vollmachten ausgestattet wurde. Konrads Akten zur Judensteuer sind heute noch erhalten und wie bei ihm üblich detailliert geführt, so dass sich in ihnen viele Hinweise zur Geschichte der Juden in Deutschland und auch einzelner jüdischer Gemeinden finden. Die Heilbronner Juden hatten unter dem besonderen Schutz Sigismunds gestanden. Dessen Tod am 9. Dezember 1437 und die antisemitischen Normen des Basler Konzils führten in manchen Städten, darunter auch in Heilbronn, zur Vertreibung der Juden. In einem Brief des Heilbronner Rats an Konrad von Weinsberg hieß es, dass gestraft und gewarnt worden sei, wie sehr man sich gegen Gott und den Nächsten versündige, wenn man Juden halten und ihnen wissentlich zu wuchern gestatte". Als Reichskämmerer lud Konrad von Weinsberg den Rat von Heilbronn und die jüdische Bürgerschaft am 27. Juli 1438 vor den neuen König Albrecht II. und dessen Kanzler Kasper Schlick zum Reichstag nach Nürnberg. Dort verurteilte Albrecht II. die Stadt wegen Verwüstung der königlichen Kammer (Steuerausfälle wegen ausbleibender Judensteuer) dazu, die jüdische Bürgerschaft „wie bisher sitzen zu lassen und drohte mit einer Schadensersatz-klage. Die Juden der Stadt durften am 8. Oktober 1439 zurückkehren und bezahlten 200 Gulden an Konrad von Weinsberg. Unter König Albrecht, den er in allen weltlichen Angelegenheiten beriet und vertrat, erreichte Konrad den Höhepunkt seines Einflusses und erhielt Generalvollmachten in einem Ausmaß, wie er sie von Sigismund nie bekommen hatte. Allen Fürsten und Untertanen im Reich wurde befohlen, Konrad in allen Dingen gehorsam zu sein. 1438 wurde er mit der Ordnung der Reichslehen, Renten, Nutzungen und Gefälle, Steuern und Zehnten beauftragt und führte als Vertreter des Königs die Reichshuldigung in Städten am Rhein und im Elsass durch. Von Januar 1439 bis 1440 war er im Auftrag Albrechts, der am 27. Oktober 1439 starb, Protektor des schon seit 1431 tagenden Basler Konzils, das zu keinem Ende kommen wollte. Konrad sollte die Streitigkeiten auf dem Konzil schlichten und die Finanzierung sicherstellen. Dies bedeutete für Konrad erneut hohe Ausgaben; den ihm im Gegenzug dafür zustehenden Lohn erhielt er nur in Form einer Schuldverschreibung auf Ablassgelder in diversen Bistümern, unter anderem im Deutschordensland, an deren Einlösung er in den folgenden Jahren aber scheiterte. Nach dem Tod Albrechts gereichten Konrad seine guten Kontakte zu diesem und zu seiner Witwe Elisabeth zum Nachteil. Albrechts Nachfolger und politischer Gegner Friedrich, der sich durch die Geburt eines postumen Sohnes Albrechts (Ladislaus Postumes) zudem in einer schwierigen Lage befand, verlängerte Konrads Protektorat über das Konzil nicht. Auch die Geldforderungen Konrads an das Reich, im Laufe von Jahrzehnten waren etwa 13.000 Gulden aufgelaufen, beglich Friedrich bis zu Konrads Lebensende nur zum geringsten Teil. Seinen Titel als Erbkämmerer behielt Konrad formell, auf seine Dienste wurde aber verzichtet. Anders als sein Vater, der noch hauptsächlich auf der Burg Weinsberg lebte, hielt sich Konrad, wenn er nicht sowieso auf einer seiner zahlreichen Reisen war, ständig auf anderen seiner diversen Besitzungen auf, wie man seinen Urkunden und seinen erhaltenen, penibel geführten Einnahmen- und Ausgabenbüchern entnehmen kann. Sein unmittelbares Dienstpersonal umfasste etwa drei Dutzend Personen vom Kaplan über Schreiber, Kellner, diverse Handwerker, das Küchenpersonal bis hin zu Mägden und einem Hofzwerg namens Hans Halbgewachsen. Um seinen Stab von Schreibern unterbringen zu können, ließ Konrad auf der beengten Burg Guttenberg eigens ein Kanzleigebäude außerhalb der Burgmauern bauen, das heute so genannte Brunnenhaus. Für musikalische Unterhaltung sorgte ein Lautenschläger, der ihn auf seinen Reisen begleitete. In seinen letzten Lebensjahren beschäftigte Konrad ab 1439 den späteren Meistersänger Michael Beheim an seinem Hof. Statt die zur Versorgung dieses Großhaushalts nötigen Güter von den diversen Besitzungen liefern zu lassen, war es offensichtlich günstiger, den Aufenthaltsort selbst beständig zu verlegen und die in den Burgen angesammelten Güter jeweils vor Ort zu verbrauchen. Trotz seiner andauernden Geldprobleme lebte Konrad nicht schlecht. Für die Kleidung der Familie und der Dienerschaft wurden gute Tuche aus allen Herren Länder beschafft. Küche und Weinkeller waren reich versorgt und abwechslungsreich, auf den zahlreichen Reisen wurde an Trinkgeldern und Almosen für Musikanten nicht gespart. In den Städten, die er besuchte, erwarb er regelmäßig Schmuck bei den Goldschmieden. Für seine Burgen gab er Glasbilder und Malereien in Auftrag und ließ einen Künstler ein (nicht erhaltenes) Stamm- und Wappenbuch seiner Familie anlegen. Um seine Kasse etwas aufzubessern, betätigte Konrad sich auch kaufmännisch, trieb Weinhandel und beteiligte sich 1422 mit der Einfuhr von Ochsen aus Ungarn am damals florierenden Ochsenhandel. Mit irgendwelchen seiner zahlreichen Nachbarn befand sich Konrad fast ständig im Streit. Oft ging es um Pferde- oder Viehdiebstahl, nicht bezahlte Rechnungen, Verletzung, Tod oder Gefangennahme von Untertanen, Raubüberfälle, Uneinigkeiten in Erb- oder Lehnssachen, die in dieser Zeit vor dem Ewiger Landfrieden von 1495 Anlass zu einer Fede gaben, bevor sie letztlich doch durch Sühne oder Zahlung von Schadensersatz geregelt wurden. Solche Fehden brachten oft beiden Seiten wirtschaftliche Verluste. Wegen seiner ständigen Finanzmisere musste Konrad zur Finanzierung seines Lebens ständig Kredite auch kleinster Art aufnehmen, gab aber auch selbst Darlehen, wenn gerade wieder etwas Geld vorhanden war. Neben der Vorfinanzierung von Reichsaufgaben (mit nur geringer Aussicht auf Rückzahlung), die er in seiner Funktion als Kämmerer leisten musste, streckte er auch seinen un-mittelbaren Untertanen Geld oder Korn vor, damit diese die Zeit bis zur Ernte überbrücken konnten. Die Rückzahlung in Form von Naturalien konnte Konrad dann seinerseits verkaufen. Im September 1424 stifteten Konrad und seine Frau dem Kloster Schöntal 160 Gulden, um dort an allen Quatembertagen für sich eine Vigil und eine Seelenmesse abhalten zu lassen. Auch ihr Grab sollte nach ihrem Willen im Kloster sein. Die für dieses Grab vorgesehenen, 1426 bis 1428 von einem Nürnberger Künstler um 120 Gulden gefertigten Statuen Konrads und Annas aus Messingguss fanden dann ihren Platz vor dem Hochaltar der Schöntaler Klosterkirche, bevor sie beim Umbau der Kirche zu Beginn des 18. Jahrhunderts an ihre heutigen Plätze links und rechts des Eingangs versetzt wurden. Neben Schöntal war Konrad auch Wohltäter anderer Klöster. Er verfasste außerdem religiöse Dichtungen:

 

Diner Hilffe ich beger / Marya muter dez mich gewer
Wan ich vor gerichte stan / und nit mer zu bieten han
Wan um min armen sel allein / Marya muter alles arges rein,
So hilff mir zu der gerehten hant / Und behut mich vor der Hölle bant
Durch dines lieben Kindes Dot / So wird volendet alle mine not.

 

Nach dem Vorbild früherer Fürsten versuchte Konrad, ein geschlossenes Territorium aufzubauen und damit zu einem Landesfürsten aufzusteigen, was auch seine desolaten Finanzen in Ordnung gebracht und seine Familie finanziell abgesichert hätte. Als ein Schwerpunkt bot sich hierzu das Gebiet um seinen Stammsitz Weinsberg an. Dazu war es unabdingbar, die Stadt Weinsberg vollständig unter Kontrolle zu bringen, woran aber schon Konrads Vorfahren gescheitert waren. Zuletzt hatte sein Vater Engelhard den Weinsberger Bürgern 1379 in einem Vertrag viele Zugeständnisse machen müssen. Die Bürger der Stadt strebten nach dem Status der vollständigen Reichsunmittelbarkeit. Schon vor 1407 hatte die Stadt als Zeichen hierfür den Reichsadler in das Stadtwappen aufgenommen und das frühere, von den Herren von Weinsberg verliehene Wappen mit dem Weinstock aufgegeben. 1412 schloss sie mit 32 anderen Städten ein Bündnis, um ihre Selbstständigkeitsbestrebungen gegen Konrad zu unterstützen. Konrad, der die Kurfürsten und die größeren Landesherren im Reich auf seiner Seite wusste, ging dagegen vor. Als er im Reichsdienst unentbehrlich geworden war, erreichte er am 22. Mai 1417 von König Sigismund die vollständige Belehnung mit der Stadt Weinsberg, die damit vom Status einer Reichsstadt zu einer den Weinsberger Herren unterstellten Landstadt abgewertet worden wäre. Die Stadt suchte Schutz in einem weiteren Städtebund, dem Weinsberger Bund vom 27. November 1420, in dem sich 33 Reichsstädte zum Schutz der Stadt Weinsberg zusammen schlossen. Weil die Stadt sich weigerte, seine Herrschaft anzuerkennen, und auch die ihm zustehenden Abgaben nicht mehr zahlte, bewirkte Konrad 1422 die Acht über die volljährigen Bürger. Weil diese nichts bewirkte, folgte 1425 die Aberacht. Außerdem verhängte Papst Martin V. 1424 den Kirchenbann über sie. All das nutzte jedoch nichts, und Konrad griff zu drastischeren Maßnahmen. Er wollte die mit Weinsberg ver-bündeten schwäbischen Städte schädigen und erwarb zu diesem Zweck (durch Tausch gegen Weikersheim mit (Pfalzgraf Otto I. von Pfalz-Mosbach) die Stadt Sinsheim, durch die einer der Hauptwege zur Frankfurter Messe führte, an dem er damit Rechte erwarb. Im August 1428 überfiel er in Sinsheim mit 421 schwer bewaffneten Adeligen und Landsknechten, die er für 5990 Gulden als Söldner angeworben hatte, zur Messe ziehende Kaufleute und setzte 149 Kaufleute aus 20 mit Weinsberg verbündeten Städten fest. Die Frankfurter Messe musste ausfallen. Gegen die hinter Konrad stehenden Kurfürsten wagten die Städte nicht vorzugehen. Sie kamen im November 1428 in Heidelberg zu einer raschen Einigung mit Konrad. Diese Einigung sah vor, dass die Städte ein Lösegeld von 30.000 Gulden an Konrad zahlten, der im Gegenzug alle Gefangenen samt ihrer Habe freiließ, auf alle obrigkeitlichen Rechte an der Stadt Weinsberg (nicht aber auf die Einnahmen) verzichtete und ihre Stellung als Reichsstadt anerkannte. Nachdem König Sigismund, Konrad wegen der früheren Urkundenfälschung und wegen der Störung der Frankfurter Messe nicht mehr wohlgesinnt, die Einigung 1429 verboten hatte, kam es 1430 auf dem Reichstag zu Nürnberg zu einem neuerlichen Vergleich der Parteien auf Grundlage der zwei Jahre zuvor in Heidelberg erzielten Einigung. Der König stimmte nun zu. In diesem Vertrag musste Konrad die Stadt Weinsberg als (ungeteilte) Reichsstadt anerkennen. Von der vereinbarten Summe von 30.000 Gulden Lösegeld gelangte aber nur ein Bruchteil in Konrads Hände, den größten Teil der Forderung musste er 1430 an den Pfalzgrafen Otto abtreten. Konrad war nicht nur mit seinem Versuch gescheitert, eine Landesherrschaft zu erreichen, sondern hatte auch seine finanzielle Lage weiter verschlechtert. Weitere Versuche Konrads, die Gebiete um seine anderen Besitzungen wie die Burg Guttenberg, die Reichelsburg oder die Grafschaft Königstein im Taunus auszubauen, scheiterten an seiner enormen Schuldenlast. Nach dem Tod Annas von Hohenlohe im Jahr 1434 heiratete Konrad noch im selben Jahr Anna von Henneberg. Auch diese Gattin war mit ihm weitläufig verwandt, und es war zur Eheschließung abermals ein kirchlicher Dispens nötig. Aus dieser zweiten Ehe gingen zwei Söhne hervor: Philipp senior und Philipp junior. Anna von Henneberg war 1436 bereits sehr krank und scheint früh verstorben zu sein. Der ältere Philipp heiratete Anna von Stoffelsheim, seinem jüngeren Bruder wurde eine geistliche Laufbahn aufgetragen. Trotz seiner Einflussfülle blieb Konrads finanzielle Lage prekär, da seine Aufgaben nur kostspielig zu bewältigen waren. Für seine Leistungen erhielt er nur selten Zahlungen, vielmehr wurden ihm weitere Privilegien zugesprochen, die nur durch den Einsatz weiterer Geldmittel finanziellen Nutzen erbringen konnten. Konrad war letztlich völlig verschuldet. Das Erbe seiner 1434 verstorbenen ersten Frau und der 1435 verstorbenen gemeinsamen Tochter musste er häufig verpfänden, was Anlass zu Rechtsstreitigkeiten innerhalb der Familie gab, die letztlich darin mündeten, dass Konrad auf den gesamten hohenlohischen Besitz verzichten und sogar den Hausschatz und Schmuck der verstorbenen Gattin herausgeben musste. Finanziell angeschlagen gelang es ihm später auch nicht, die von Burggraf Michael von Magdeburg, dem Enkel seiner Gemahlin (Sohn von deren Tochter aus erster Ehe), geforderte Kaufsumme für dessen Anteil an Burg Brauneck aufzubringen, so dass auch diese Herrschaft verloren ging. 1440 gewährte ihm Pfalzgraf Ludwig ein Darlehen, zu dessen Sicherung Konrad ihm die Pfandschaft über die Münzstätten in Frankfurt und Nördlingen übertrug, womit die Reichsmünze in den Besitz ihrer Gegner gelangte. 1441 kam Konrads Stammsitz in Weinsberg an den Pfalzgrafen, der Konrad vertraglich bis zu seinem Lebensende jedoch dort noch Rechte einräumte. In seinen letzten Lebensjahren waren selbst Konrads Schmuck und Tafelsilber laufend verpfändet, er musste selbst für kleinere Summen Adelige aus der Umgebung bitten, für ihn zu bürgen, da er sonst in den Schuldturm komme. Seine Situation war so verzweifelt, dass er im Sommer 1446 sogar versuchte, bei dem ehemaligen Reichsfeind Philipp von Burgund als Diener und Lehnsmann einzutreten. Noch 1447 bot er König Friedrich erneut seine Dienste an. Konrad von Weinsberg starb am 18. Januar 1448 im Alter von etwa 77 Jahren. Seinem Willen entsprechend wurde er im Kloster Schöntal neben seiner ersten Gattin Anna von Hohenlohe begraben. Konrads verschiedene Besitzungen waren alle verpfändet und konnten von den Nachfahren nicht eingelöst werden. Einige Verpflichtungen übernahm sein Neffe Kraft von Hohenlohe (1429–1472). Die Herrschaft Weinsberg musste von Konrads Vetter und Vormund von dessen Kindern, Bischof Gottfried von Würzburg, an Kurfürst Friedrich von der Pfalz verkauft werden. Die Burg Guttenberg kam mit den zugehörigen Dörfern an Hans von Gemmingen. Konrads Sohn Philipp sen. wurde als Erbkämmerer bestätigt und erbte die Würzburger Lehen mit der Reichelsburg, wo er lebte, sowie den Schlagsatz der Münzen in Basel, Frankfurt und Nördlingen. Philipp jun. erbte lediglich Einkünfte aus Besitzungen im Kochertal. Da Philipp sen. nur eine Tochter hatte, die spätere Ehefrau des Grafen Eberhard von Königstein, erlosch mit den Söhnen Konrads das Geschlecht der Herren von Weinsberg. Die restlichen Besitzungen gingen danach aufgrund einer 1404 geschlossenen Erbverbrüderung an die Hohenloher. Das bis heute erhaltene Weinsberger Archiv mit zahlreichen Schriftstücken der Familie befindet sich im Hohenlohe – Zentralarchiv in Neuenstein. (abgekürzt HZA )

 

Georg, nahm am Turnier von Darmstadt 1403 teil. Bei dem zur Fastnacht 1403 anlässlich der Geburt seines Sohnes, von einem Grafen von Katzenellenbogen zu Darmstadt ausgeschriebenen Turnier, kam es zu besonders schweren Vergehen gegen die Turniergesetze. Die Einladung war durch die rheinische Ritterschaft, der der Graf angehörte, an den Adel in Franken, Schwaben, Bayern und im Rheinland ergangen und ordnungsgemäß im Reich verkündet worden. Hessische und fränkische Ritter benutzten jedoch das Turnier dazu, alte Händel auszu-fechten. Die Franken hatten den Hessen beim Turnier zu Wertheim vorgeworfen, sie ernährten sich vom Straßenraub, und hatten sie als Stegreifritter bezeichnet. Die Hessen warfen ihrerseits den Franken vor, dass sie den Adel durch Kaufmannschaft verunehrten. Beide Parteien waren daraufhin übereingekommen, die Angelegenheit bei dem nächsten Turnier auszutragen. Sie erschienen in großer Zahl, 120 fränkische und 144 hessische Ritter, auf dem Turnierplatz zu Darmstadt. Als die Seile abgehauen waren, die beide Parteien bisher trennten, sammelten sich die Franken und Hessen und hieben so scharf auf einander ein, dass weder die 12 Grieswärtel (Schiedsrichter) noch die Prügelknechte (Ordner) die Kämpfenden auseinander bringen konnten. Als die Gries-wärtel erkannten, dass hier eine ernste Aus-einandersetzung ausgetragen wurde, ließen sie die Schranken öffnen, um jedem Unbeteiligten die Möglichkeiten zu geben, heraus zu reiten. Das scharfe Treffen, bei dem das Turnier zum ernsten Kampf wurde, artete schließlich dermaßen aus, dass 17 Franken und 9 Hessen auf dem Platz ihr Leben ließen. Georg von Weinsberg starb kurz nach dem Turnier. Wahrscheinlich wurde er dort verletzt und erlag wenig später seinen Verletzungen.

 

Philipp, nahm am Turnier von Heilbronn 1408 teil

 

Sibylla, verheiratet mit Graf Wolfgang zu Erbach

 

Agnes, verheiratet Graf Fr.? von Helfenstein

 

Ida, verheiratet mit Baron Friedrich IV. von Walsee

 

Margaretha, verheiratet mit Graf Heinrich VI. von Hohenstein- Kelbra geb.1379 - + 1450 Sohn von Graf Ulrich III. von Hohenstein-Kelbra und Prinzessin Agnes von Brauschweig-Osterode.

 

Amalia, geboren 1411, verheiratet mit Landgraf Thomas I. von Falkenstein - Sisgau *1410 - +1482. Er war der Sohn von Landgraf Hans Friedrich von Falkenstein – Sisgau und Claranna von Tierstein

 

Dorothea, unverheiratet. † 1410

 

Konrad IX. hatte drei Kinder:

 

Elisabeth, geb.1415 Verheiratet mit Herzog Erich von Sachsen - Lauenburg. Urkundl. erwähnt 1432 aus erster Ehe

 

Philipp senior, * 1436 - +November 1503 oder 1505 aus zweiter Ehe. Verheiratet mit Anna von Stoffelsheim (Stoffeln). Noch minderjährig nach dem Tod des Vaters. Vormund war Gottfried Schenk von Limpurg. Er befreite sich 1481 von dem lästigen Andringen seiner Gläubiger durch eine Bargeldanleihe von 1700 Gulden bei seinem Lehnsherrn, dem sparsamen und gütigen Fürstbischof Rudolf von Scherenberg (1466/95). Als Gegenleistung trug Philipp seine durch aus "freieigenen Güter", nämlich die halbe Stadt Aub und die Dorfschaften Königshofen im Gau, Klingen, Stalldorf und das Dorf Rettersheim ( Tauberrettersheim) an der Tauber dem Hochstift Würzburg als Sohn und Tochterlehen auf. Die nun bedeutend erweiterte Herrschaft Reichelsberg kam nach dem Aussterben des Mannesstammes der Herren von Weinsberg in deren Besitz seiner Tochter.

 

Philipp junior, noch minderjährig nach dem Tod des Vaters. Vormund war Gottfried Schenk von Limpurg. Erhielt 1447 seine erste Tonsur vom Bischof in Würzburg. War Domherr zu Straßburg und ultimus familiae!

 

Philipp senior, hatte eine Tochter

 

Katharina, + vermutlich 1538. Verheiratet mit Graf Eberhard von Königstein. Die Ehe war Kinderlos. 1521 Fürstbischof Konrad von Thüringen kaufte von Katharina Gräfin von Königsstein die Herrschaft Reichelsberg mit allem was dazu gehörte für 49.300 Rheinische Gulden. Dazu gehörten: die Veste Reichelsberg, die halbe Stadt Aub, die Dörfer Baldersheim, Burgerroth mit der Gerichtigkeit zum Altenberg, Bieberehren, Buch, Klingen mit dem Burgstall Klinenstein, Stalldorf, Gaukönigshofen und das Dorf Tauberrettersheim.